Rabattierte Arzneimittel: ErklÀrung:
Rabattierte Arzneimittel sind die letzte Schöpfung in den pausenlosen Reformen der Arzneimittelverschreibung. Die neue Bestimmung fordert von den Krankenkassen, dass sie mit den Arzneimittelherstellern VertrÀge zur billigeren Versorgung mit
Arzneimitteln abschlieĂen. Diese ausgesuchten Medikamente werden dann mit einem Rabatt abgegeben. Danach sind die Apotheken verpflichtet, ihren Patienten dieses von der jeweiligen Krankenkasse vertraglich ausgesuchte Medikament eines bestimmten Herstellers abzugeben, so dass die Krankenkasse den Rabatt auch erhĂ€lt. Auf diese Weise sollen die Krankenkassen einen erklecklichen Betrag einsparen, was allerdings auch bestritten
wird. Tatsache ist, dass ein Arzt, der dies ausdrĂŒcklich ausschlieĂt, wegen der fehlenden Rabatte deutlich mehr Arzneikosten hat. Bei einer PrĂŒfung seiner Arzneiausgaben muss er diese Mehrkosten der Krankenkasse erstatten.
Insofern ist die Möglichkeit, dass der Arzt auf einem bestimmten Hersteller bestehen darf, rein theoretisch. Anders gesagt, der Arzt muss die Mehrkosten selbst bezahlen, was sich natĂŒrlich kein Arzt leisten kann. Die anderen LĂ€nder in Europa regeln das
Problem der steigenden Arzneiausgaben viel eleganter: Statt sich aus der Verantwortung zu stehlen und das Problem den Ărzten anzuhĂ€ngen und damit das Patienten-Arzt-VerhĂ€ltnis zu vergiften , werden schlicht Höchstpreise festgelegt und alles ist in Ordnung. Nur bei uns wird im Interesse der Pharmaindustrie behauptet, dass eine Preisfestsetzung in einer freien Marktwirtschaft nicht möglich wĂ€re. Sind die anderen LĂ€nder Europas vielleicht keine Marktwirtschaften oder gar
kommunistische Staatswirtschaften? |